Das Marsdorfer Kleinkuppengebiet – einmalig in Mitteleuropa!

Hügellandschaft mit Eiszeitspuren

Naturräumlich handelt es sich um einen Bestandteil der "Westlausitzer Platte", jenes westlichsten Teilbereiches des Westlausitzer Berg- und Hügellandes, der sich vom Nord- und Nordostrand der Elbtalweitung in durchschnittlicher Höhenlage von 170 bis 190 m bis etwa zum Rödertal bei Radeburg erstreckt. Wir finden hier eine Landschaft mit ausgesprochener geomorphologischer Eigenart und Unverwechselbarkeit vor, wie sie in dieser Form weder in der näheren Dresdner Umgebung noch in ganz Mitteleuropa angetroffen werden kann. Hervorstechendes Merkmal der Oberflächenverhältnisse ist ein kleinräumiger Wechsel zwischen Flachrücken und Kleinkuppen aus Monzonit (früher als Syenodiorit bezeichnet) und dazwischen eingeschalteten flachen Hohlformen (Senken) (vgl. Mannsfeld 1982).

Der über die Grenzen Deutschlands bekannte Dresdner Geograph Ernst Neef beschrieb den Moritzburger Raum folgendermaßen: „Dresdens Umgebung weist aber auch eine Kostbarkeit auf, die einmalig in Mitteleuropa ist, die glazial (eiszeitlich) überformte Felsplatte mit rundhöckerartigen Erhebungen und zahlreichen Glazialwannen im Gebiet der Moritzburger Teichlandschaft, die schon 1836 den Schweden Seftström zum Vergleich mit seiner schwedischen Heimat veranlaßte. Weniger bekannt ist, dass sich dieses eigenartige Relief mit drumlinartigen Hügelschwärmen noch weiter nach Osten fortsetzt, wo es freilich auf den durchlässigen tertiären Sanden und Kiesen um Marsdorf keine Teiche mehr anzulegen gestattet“ (Neef 1962). Drumlins sind langgestreckte Hügel aus lockerem Material und von elliptischem Grundriss, die durch die Bewegung des Eises in der Grundmoränenlandschaft aufgeschoben und aufgewölbt wurden, wodurch sie eine der Gletscherbewegung zugewandte steile Seite und eine flache abgewandte Seite, insgesamt eine tropfenartige Form von ca. 1 km Länge, besitzen.

Auszug aus der Veröffentlichung von Olaf Bastian.
Kompletter Artikel als PDF 7MB

Landidylle und Kleinkuppen auf dem Weg nach Radeburg

MORITZBURG. Heute wandern wir etwa zehn Kilometer durch die Moritzburger Kleinkuppenlandschaft am Rande des Tales der Promnitz. Feuchte Niederungen und bewaldete Kuppen wechseln einander ab und bieten dem Betrachter ein liebliches Landschaftsbild. Direkt durch die weite Talaue fährt auch die Bimmelbahn auf ihrem Weg von Radebeul-Ost ins nahe Radeburg. Die 16,5 Kilometer, lange, Strecke wurde am 16. September 1884 eröffnet. Treffpunkt für die Wanderrunde ist das Schloss in Berbisdorf, das auf dem Grund einer frühmittelalterlichen Wasserburg errichtet wurde. Obwohl ein Sorgenkind der Denkmalpflege lohnt ein Blick auf das Anwesen.
Gegenüber der schmucken Dorfkirche finden wir den Schafteich. Hier gehen wir entlang und folgen der schmalen Anliegerstraße durch den Ort. Wir treffen schließlich auf die Hauptstraße und gehen dort links über die Promnitz. In der scharfen Linkskurve der Straße biegen wir rechts auf den Feldweg ab. Dieser führt durch die weite Promnitzaue und überquert vor einem Waldstück die Bahngleise. Danach erreicht er als gelegentlich etwas feuchter Wiesenweg den Nachbarort Bärnsdorf. Vor einem Wäldchen am Rande des Dorfes gabelt sich der Weg. Wir gehen links leicht bergan und folgen so dem Lauf des Bränitzbaches in sein Quellgebiet. Der Feldweg nimmt einen Bogen um den Ort und gestattet in Kürze einen schönen Blick auf die neugotische Kirche, die im Jahre 1875 errichtet wurde.
Am nächsten Querweg gehen wir mit dem „Roten Strich" links weiter und wandern an den unter Naturschutz stehenden Bränitzwiesen vorbei auf die Höhe. Linker Hand ist ein kleiner Teich zu entdecken. Einige Meter führt der Weg nun parallel zur Autobahn A13 und steuert dann auf eine Brücke zu. Wir biegen aber zuvor wieder links auf einen Wiesenweg ab und wandern durch die schöne Landschaft in Richtung der bewaldeten Kuppen.
Linker Hand ist ein. Hügel mit terrassenförmigem Hang zu entdecken. Diese Form entstand durch Abrutschvorgänge. An der nächsten Weggabelung gehen wir rechts und bleiben zunächst noch auf Abstand zum Waldrand. Die höchste Erhebung ist hier der Hohe Berg oder Homrich. Dessen 201,6 m Meter hohe Kuppe liegt einige Meter abseits vom Wege. Hinter dem Waldstück rückt bereits wieder Berbisdorf in den Blick. Vor dem Ort biegen Wir jedoch noch einmal rechts auf den Wanderweg „Gelber Punkt" ab.

Er führt an einem Teich vorbei und über den Seifenbach hinweg, schließlich deutlich bergan zum Lindenberg. Dieser 179 Meter hohe Hügel trägt allerdings einen Eichenmischwald. Ein Seitenblick in die beschaulich wirkende Kuppenlandschaft lohnt sich immer wieder.

Wir umlaufen den Lindenberg und gehen an der nächsten Kreuzung links. Schließlich passieren wir einen kleinen Teich, der von einigen Kopfweiden gesäumt ist. Schon aus größerer Entfernung ist nun das markante Gebäude des Berbisdorfer Bahnhaltepunktes zu erkennen. Vor dem Bahnübergang gehen wir rechts und erreichen so wieder die Ortsmitte von Berbisdorf.

Hinweis: Wanderkarte von Sachsen Blatt 34, Friedewald, Radeburg, Moritzburg (Vertrieb durch den Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen) Olbrichtplatz 3, 0l099 Dresden, Tel. 0351 82830 VVO-Hotline: 0351/8526555

Veröffentlicht : in Dresdner Neueste Nachrichten am 03.03.2017
VON FRANK WEHRMEISTER

Unterwegs – Petras Blog

Entdeckungen im Sächsischen Elbland und anderswo

Petra Voigt hat in ihrem Blog zahlreiche Wanderrouten in und um Radeburg zusammengetragen. Diese Rundtouren führen mitten durch die Moritzburger Kleinkuppenlandschaft welche durch den Friedewald im Westen, der Großenhainer Pflege im Norden und der Radeburger Heide im Osten umschlossen ist.

Wir möchten uns an der Stelle bei den Autoren Bedanken die uns Ihre Veröffentlichung für diesen Zweck zur Verfügung gestellt haben.

Rathaus

Heinrich-Zille-Str. 6
01471 Radeburg
Tel. 035208 961-0
Fax 035208 961-25

Sprechzeiten
Mo:geschlossen
Di:09.00 - 12.00 Uhr
13.00 - 18.00 Uhr
Mi:geschlossen
Do:09.00 - 12.00 Uhr
13.00 - 15.30 Uhr
Fr:09.00 - 12.00 Uhr